Ich bin 52 Jahre alt und müsste eigentlich mittendrin stecken – im Klimakterium. Spüre ich etwas davon? Nö, eher nicht. Hab ich Glück gehabt? Vielleicht. Immerhin haben ein Drittel der 8 Mio Frauen in Deutschland, die gerade die Wechseljahre durchleben, so gut wie keine Symptome. Der Rest, und das sind mehr als 5 Mio, leiden unter Schweißausbrüchen, Hitzewallungen, Libido-Mangel, Stimmungsschwankungen, Depressionen, zunehmende Atrophie der Scheidenhaut und damit einhergehende Trockenheit, Schlafstörungen oder Erschöpfungszuständen. Wir sind uns einig: All das trägt nicht dazu bei, dass unser Leben weniger anstrengend wird.
Die Fakten
Mit etwa 45 Jahren beginnen die Eierstöcke absichtlich(!), die Östrogenproduktion langsam herunterzufahren. Das ist keine Vorbereitung darauf, dass wir alt werden oder nicht mehr begehrenswert sind, sondern lediglich darauf, dass der Körper sich nicht mehr auf Schwangerschaften einstellen soll. Das ist alles. Es bricht jetzt eine Zeit an für etwas anderes. Im besten Falle für uns selbst.
Die zweite gute Nachricht: Da der weibliche Körper auch ab 50+ noch ein paar Hormone benötigt, wird die Hormonproduktion nicht komplett eingestellt, sondern es übernehmen jetzt andere Organe bzw. Zellverbände, nämlich die Nebennieren und Fettzellen – wie gut, dass wir von letzteren reichlich haben. Zusammen bilden sie gerade so viel, dass wir weiterhin vital und leistungsfähig bleiben. Damit sind die lästigen Begleiterscheinungen des Klimakteriums, unter denen so viele Frauen leiden, nicht auf einen plötzlichen Hormonabfall zurückzuführen. Den gibt es nämlich gar nicht bei einer gesunden Frau. Erstens werden weniger Hormone benötigt und die gebraucht werden, bilden nun Nebennieren und Fettzellen.
Was führt dann zu den Wechseljahresbeschwerden?
Hormone kann unser Körper nur dann produzieren, wenn wir ein möglichst stressfreies Leben führen und gute Lebensmittel zu uns nehmen – am besten energiereiche, frische und wenn möglich vegetarische Bio-Kost. Darüber hinaus ist unsere hormonelle Situation von unserer Fähigkeit zu verdauen abhängig. Und jetzt kommt’s: und vom Zustand unserer Leber.
Wenn wir also unter stark menopausalen Symptomen leiden, tun wir das nicht aufgrund eines plötzlichen Hormonabfalls, sondern vielmehr aufgrund einer langjährigen Verdauungsschwäche, die sich zu diesem Zeitpunkt immer mehr offenbart. In dieser Zeit des Umbruchs führen eine unausgewogene Ernährung und Stress – emotional, seelisch, körperlich – generell zu mehr Chaos und Verwirrung als früher.
„Hitzewallungen sind nicht notwendigerweise ein Zeichen von Östrogenmangel. Allerdings deuten sie häufig, aber nicht immer, darauf hin, dass Galle und Toxine aus unverdauter Nahrung aus dem Darmtrakt zurück in den Magen, die Brust und in den Bereich des Kopfes zurückfließen. Die betroffene Person ist außerstande, Nahrung richtig zu verdauen, was zu Nahrungsmittel-unverträglichkeit und Nahrungsmittelallergien führt.“
Andreas Moritz, Heilpraktiker und Autor in „Zeitlose Geheimnisse der Gesundheit & Verjüngung“
Stress allein kann das endokrine System, das den Blutzuckerspiegel, die Stimmungslage eines Menschen, den Energielevel, den Kalziumhaushalt, das Gewicht und die Sexualhormone reguliert, so stark beeinflussen, dass es tatsächlich zu einem Hormonabfall kommt. Aber nicht aufgrund des Klimakteriums, sondern aufgrund der Überforderung. Das Problem dabei ist, dass unser Körper in diesem Alter über keinerlei Hormonreserven verfügt, auf die er in solch einem Fall zurückgreifen könnte.
Was können wir also tun, wenn es uns in den Wechseljahren nicht so gut geht?
Ausgewogene Ernährung
- vegetarisch, mit wenig oder gar keiner Milch
- reich an natürlichen Ballaststoffen
- keine verarbeiteten, raffinierten, konservierten oder in der Mikrowelle erhitzten, eingefrorenen oder aufgewärmten Nahrungsmittel
- frisch zubereitete Mahlzeiten, bestehend aus Salaten, gekochtem Gemüse, Körnern und Hülsenfrüchten
Energiesteigernde und stressreduzierende Therapien
- Yoga
- Shiatsu
- Reflexonenmassage
- Meditation
- Entspannungsübungen
- Wandern oder Spazierengehen
Wirksame pflanzliche Präparate
- Schwarze Frauenwurzel
- Mönchspfeffer (Beseitigung von Myomen, Zysten, Endometriosen; Normalisierung und Stabilisierung der Produktion weiblicher Hormone)
- Falsche Einhornwurzel
- Pfaffia (als pflanzliche Alternative zur Hormon-Ersatz-Therapie)
- Wilde Yamswurzel (kann lokal angewendet Hitzewallungen sofort lindern)
- Nachtkerzenöl
- Maca-Wurzel (stimuliert Hypophyse und den Hypothalamus und stellt das hormonelle Gleichgewicht im Körper her)
Bei sehr starkem Leidensdruck
- Leber-, Colon- und Nierenreinigung
Ihr lest, wir sind diesem Matyrium nicht hilflos ausgeliefert. Sicherlich ahnt ihr aber auch, dass es mit ein paar wenigen Änderungen in eurem Alltag nicht getan ist. Macht euch schlau oder sucht euch einen Experten, der euch in diesem Prozess begleitet.
Bücher zum Selbststudium
Andreas Moritz: Zeitlose Geheimnisse der Gesundheit & Verjüngung. Durchbruch-Medizin für das 21. Jahrhundert
Stress, Nebennierenschwäche, Burnout. Natürliche Unterstützung bei chronischer Erschöpfung und Nebennierenschwäche, © 2021 Dr. Schweikart Verlag, 10785 Berlin, Deutschland
Anja Hecht: Hashimoto Fibel: Zwischen Ingnoranz und Modeerscheinung (Dieses Buch ist nicht nur für Menschen mit einer Hashimoto-Autoimmunerkrankung interessant, sondern für alle, die unter einer Autoimmunkrankheit leiden.)